Die Netzhautmitte, die Makula, ist zuständig für das scharfe Sehen. Der Punkt des schärfsten Sehens ist die Fovea centralis. Die Makula wird auch gelber Fleck genannt. Sie ist ein kleines, nur wenige Quadratmillimeter großes Areal der Netzhaut des Auges, und trotzdem für folgende wesentliche Sehleistungen verantwortlich:
- Lesen
- Erkennen von Gesichtern und feinen Einzelheiten
- Unterscheidung von Farben
- Wahrnehmung von Umrissen, Bewegungen und Hell-Dunkel-Kontrasten
Die Makula funktioniert - wie die gesamte Netzhaut - wie ein Film in einer Kamera: Lichtempfindliche Nervenzellen, Photorezeptoren genannt, zeichnen jeden Lichtstrahl auf, der durch das Auge tritt, und wandeln ihn in einen elektrischen Impuls um, der über den Sehnerv an das Gehirn übertragen wird.
Beim natürlichen Stoffwechselprozess in der Makula entstehen Abbauprodukte, die von der darunter liegenden Gewebeschicht entsorgt werden. Sie wird Pigmentepithel genannt.
Mit zunehmendem Alter kann es bei diesem Prozess zu Störungen kommen. Unter Umständen werden die Abbauprodukte nicht komplett abtransportiert, sondern unter der Netzhaut abgelagert. Dadurch entstehen sogenannte „Drusen“, eine Art von Kalkablagerungen. Die Drusen können dann Reaktionen auslösen, welche die Netzhautmitte schädigen. Erst bei vermehrtem Auftreten oder einer deutlichen Zunahme ihrer Größe wird dies einer frühen AMD zugeordnet. Sind viele Drusen vorhanden, steigt das Risiko, dass die AMD voranschreitet und dass sich aus einer frühen eine mittlere und dann gegebenenfalls eine späte AMD entwickelt.
Unterschieden wird im Verlauf der Erkrankung zwischen trockener und feuchter AMD. Die feuchte AMD ist die seltenere und aggressivere Form der Erkrankung. Sie zeichnet sich durch Flüssigkeitseinlagerungen in oder unter der Netzhaut aus, die diese verformen und schädigen.
Wird die feuchte AMD frühzeitig diagnostiziert, so kann sie seit einigen Jahren gut therapiert werden. Dabei wird ein sogenannter VEGF-Hemmer ins Auge injiziert. Durch diese Therapie ist die Erblindungshäufigkeit durch eine feuchte AMD in den Industrieländern um circa 70 % im Vergleich zu 2005 zurückgegangen.