Unter Verschluss – Aufgaben und Sorgen des Augenlids
Auch wenn sich etwas rasch auf unsere Augen zubewegt, schließen wir die Lider reflexartig und unwillkürlich. Die Schutzfunktion der Augenlider geschieht, ohne dass wir groß darüber nachdenken müssen. Bei Müdigkeit fallen die Augen zu, bei starker Helligkeit ziehen wir die Lider zusammen und blinzeln.
Es gibt allerdings auch Situationen, wo ein Augenaufschlag oder zwei ganz bewusst und konzentriert ausgeführt werden. Aber dann geht es weniger um medizinische, sondern eher um sinnliche, zwischenmenschliche Phänomene und die wären in anderen Magazinen vielleicht besser dargestellt.
Bei Bewegungsstörungen des Lides können die Augen nicht vollständig geschlossen werden, was wiederum zur Folge hat, dass die Tränenflüssigkeit nicht über das ganze Auge verteilt wird. Die Störungen im Bewegungsablauf können angeboren sein oder durch Nervenentzündungen oder einen Schlaganfall entstanden sein. Harmlos ist dagegen das Augenzucken, dessen Ursache meist bei Stress, Mineralstoffmangel, Alkoholkonsum oder einer starken visuellen Belastung liegt und von selbst wieder verschwindet.
Auch die Haut der Augenlider unterliegt dem Hautalterungsprozess, was dazu führen kann, dass sich die feine Lidhaut dehnt, sich Fett und Wasser einlagern, die Lidränder schlaff werden, Tränensäcke und Schlupflider entstehen. Wenn die Sehfähigkeit beeinträchtigt wird, ist eine medizinische Lidoperation möglicherweise zu empfehlen. Auch bei Lidfehlstellungen oder Lidschwäche kommt die medizinische Lidchirurgie in Frage. Sie wird in der Regel unter lokaler Betäubung, ambulant und mit feinster Laserschnitttechnik durchgeführt. Die Schnitte werden so gesetzt, dass die kleinen Narben später nicht oder kaum zu sehen sind. Eine gründliche Anamnese, Voruntersuchung und Besprechung sind unbedingte Voraussetzungen für den Eingriff.